14. Juli 2018

Die 5 wichtigsten Bausteine einer erfolgreichen Jura Klausur

Jura Klausuren schreiben lernen - Diese 5 Erfolgsfaktoren müssen Sie kennen!


Eine Klausur in der juristischen Prüfung folgt einem ganz bestimmten Muster. An dieses Muster sollte sich jeder Student und Referendar halten, um die Jura Klausur mit Erfolg zu meistern.

1. Erfassen Sie den Sachverhalt vollständig


Dieser Grundpfeiler einer erfolgreichen Klausur wird erfahrungsgemäß maßlos unterschätzt. Er liest sich so leicht und ist erfahrungsgemäß doch so schwer für viele Jura Studenten und Rechtsreferendare in der juristischen Prüfung umzusetzen.

Der Sachverhalt muss komplett erfasst sein, mit jedem Detail. Es ist grundsätzlich davon auszugehen, dass keine Sachverhaltsangabe überflüssig ist. Am Ende muss die Falllösung sämtliche Sachverhaltsangaben verwertet haben.

Sachverhaltsfehler wiegen schwer, in Studium, Referendariat und Praxis.


2. Erfassen Sie die Fallfrage(n) vollständig


Auch im Rahmen der Erfassung der Fallfrage lauern Fallen. Lesen Sie daher die Fallfrage oder die Fallfragen genau, überlegen Sie sich deren Bedeutung und lesen Sie dann den Sachverhalt nochmals unter Berücksichtigung der Aufgabenstellung. Am Ende müssen Sie die Fallfrage(n) beantworten, und nur diese. Überflüssiges ist falsch.

Die Fallfrage gibt den Prüfungsrahmen vor, den Sie auf keinen Fall verlassen dürfen. Wer mehr oder weniger als die Fallfrage(n), oder eine gänzlich andere Frage beantwortet, schreibt am Thema vorbei. Laden Sie kein abstraktes Wissen ab, sondern beantworten Sie mit jedem Wort und Satz in Ihrer Klausur die Fallfrage(n).

Liest sich simpel, ist aber erfahrungsgemäß für Jura Studenten und Rechtsreferendare häufig schwer umzusetzen. 


3. Erstellen Sie eine vollständige Lösungsskizze beziehungsweise Gliederung


Zu Beginn der Falllösung sind Sie frisch und voller Konzentration. Erfahrungsgemäß bauen Sie im Zeitablauf der Klausur bezüglich Ihrer körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit ab. Auch der anfängliche Stresslevel, der mit fortschreitender Klausur abnimmt, hilft Ihnen aufgrund maximaler Alarmbereitschaft zu Höchstleistungen. Nutzen Sie daher dieses erste Drittel der Klausurerstellung zur vollständigen Durchdringung des Sachverhaltes, der Fallfrage(n) sowie Ihrer Lösung.

Schreiben Sie dann diese Lösung stichpunktartig als Gliederung auf. Markieren Sie dabei die Schwerpunkte und Probleme des Falles. Sie wissen so genau, welche Stellen in der Klausur später im Gutachtenstil, welche im Feststellungsstil und welche im Urteilsstil abgehandelt werden müssen. Eine gelungene Lösungsskizze ist die beste Grundlage für die spätere Niederschrift. Auch sind die ersten Assoziationen zur Falllösung häufig die besten Ideen, so dass diese sofort festgehalten werden sollten.


4. Schreiben Sie das Gutachten nieder und nehmen Sie sich dabei die Hälfte bis 2/3 der Zeit


Bei der Ausformulierung des Gutachtens überprüfen Sie nochmals die erarbeitete Lösungsskizze und ergänzen Ihre Lösung an den entsprechenden Stellen. Arbeiten Sie konzentriert und zügig. Die Zeit ist das knappste Gut in einer Jura Klausur. Es gehört mit zur Prüfungsleistung, eine logisch stringente und dogmatisch richtige Lösung in der Kürze der Zeit abzusetzen. Hier müssen Sie auch zeigen, dass Sie Wesentliches von Unwesentlichem trennen können.

Problembewusstsein, richtige Schwerpunktbildung, starke Argumente auf einem dogmatisch fundierten Boden und ein gelungener Mix aus Gutachten-, Feststellungs- und Urteilsstil zeichnen die Prädikatsklausur im zweistelligen Bereich aus.


5. Lesen Sie am Ende Ihre Lösung nochmals durch und geben Sie Ihrer Jura Klausur so den Feinschliff


Etwa 30 Minuten sollten Sie am Ende Ihrer Klausur für das Durchlesen reservieren. Hier erfolgt eine Stimmigkeitsprüfung. Sie kontrollieren Ihre Ausführungen vom Ergebnis her. Haben Sie den Korrektor an die Hand genommen? Haben Sie für den Korrektor und Leser einen roten Faden gesponnen, so dass dieser einer Ja-Straße und damit Ihnen folgend Ihren Ausführungen folgen und zustimmen kann?

Hier können Sie kleine Leichtsinnsfehler in formaler und inhaltlicher Hinsicht korrigieren. Achten Sie auf eine Kongruenz von Form und Inhalt. Die Klausur muss äußerlich lesbar, gut gegliedert sowie inhaltlich aus einem Guss sein. Wenn Ihnen dies gelungen ist, können Sie die Klausur mit gutem Gefühl abgeben.

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